Dienstag, 9. Oktober 2012

Piz Roseg über Eselsgrat

Wiedereinmal geht es zu den hohen Gipfeln der Alpen. Dieses mal in die Schweiz. Und auch die 4000 grenze sollte fallen. Der Plan: Freitag Anreise, Samstag über den Eselsgrat zum Piz Roseg und Sonntag über den Biancograt zum Piz Bernina.

Am Freitag wird also die Anfahrt nach Pondresina und der Aufstieg zur Tschervahütte in Angriff genommen. Nach ca. drei Stunden Anmarsch durch das Val Roseg erreichen wir die Hütte. Nur wenige Gäste haben sich noch in den letzten Tagen an denen die Hütte geöffnet hat hierher verirrt. Für uns ist das ausgezeichnet da die Stimmung sehr entspannt ist. Bald geht es in die Federn und wir träumen von den Abenteuern die auf uns warten.

Samstag 5:00 läutet der Wecker und nach einem kurzen Frühstück geht es auf, Richtung Piz Roseg. Den Weg über die Moränen hin zum Tscherwagletscher bringen wir schnell und ohne Probleme hinter uns. Angeseilt geht es dann weiter durch wilde Gletscherbrüche und über schmale Eisbrücken zum Einstieg des Eselsgrat. Da es die Tage zuvor etwas geschneit hat müssen wir auch die Felspassagen mit Steigeisen klettern. Das ist für mich eine ganz neue, ungewohnte Erfahrung. Danach trennt uns nur noch ein langes Eis/Schneefeld vom Gipfel. Den kurzen Grat zum Hauptgipfel ersparen wir uns da sich eine andere Seilschaft gerade über den Schneebedeckten Felsen quält.
Also wird der Abstieg in Angriff genommen. Da es eine Abseilpiste gibt sollte es aber keine Probleme geben. Aber da haben wir uns zu früh gefreut. Wie sich herausstellen wird ist unsere Entscheidung am Grat links vorbei durch eine schneebedeckte Eisrinne abzusteigen nicht die Beste. nur der Improvisationskunst meines Kameraden (Christoph) ist es zu verdanken, dass wir auch diese Probleme relativ schnell überwinden. Einen Pickel kann man nicht nur zum Klettern sondern auch als Keil, um zu sicher, verwenden.
An der Abseilpiste angekommen sollte es nun keine Probleme mehr geben. Sollte! Da unser Seil leider die entscheidenden Meter zu kurz ist bin ich nun mit dem Improvisieren an der Reihe. Mit allen meinen Bandschlingen und Rebschnüren kann ich das Seil so verlängern das ich doch noch den Stand erreiche.
Der Abstieg zur Hütte über den Gletscher und die Moränen klappt dann gut wenn wir auch ein paar mal den Weg verlieren.
Nach einem zwei stündigen "power nap" geht es dran die Tour für den nächsten Tag zu planen. Leider erfahren wir bald, dass das Wetter schlechter als angekündigt werden soll und somit unsere Pläne vom Biancograt und Piz Bernina durchkreuzt.
Natürlich bin ich enttäuscht, dass es mit meinem ersten 4000 (Piz Bernina) nicht geklappt hat, aber andererseits war der Samstag ein so grandioser Tag des es sich schon ausgezahlt hat. Auch wäre die Tour über den Biancograt, die viel länger ist, mit dem Piz Roseg in den Beinen eher zu "Tortour" geworden. So können wir wiederkommen und den Biancograt hoffentlich genau so genießen wie das Piz Roseg.


Im Hintergrund der Biancograt und Piz Bernina




Unser Ziel wird von der Morgensonne beschienen


Am Gipfel



Da will man nicht hineinfallen

Die Tschervahütte

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