Donnerstag, 5. Mai 2011

Felsblog

 In Neuseeland bloggt man nicht; in Neuseeland blöggt man, (wie ein Schaf). Aus der Boeing-Perspektive glaubt man Neuseeland ist ein riesiger Golfplatz. Erst beim Landeanflug verwandeln sich die holes in Vulkankrater, das Vereinsheim in einen Hangar und die Golfbälle sind auf einmal ganz normale Schafe. Was ich eigentlich damit sagen will, ist dass Neuseeland unheimlich furchtbar wahnsinnig schön ist. Soviel Natur und Tier vs. sowenig Mensch sind der perfekte Ausgleich zur Hektik und Schnelllebigkeit, die wir in der Hitze Bangkoks erlebt haben.
Bevor ich mich in weiteren Schwärmereien und schlechten Wortspielen verliere, schildere ich was bisher passiert ist:
Wir landeten in Auckland und fanden Herberge bei einer gewissen Sarah, die in einer schönen alten Holzvilla in Devonport, einem etwas noblen Stadtteil von Auckland, den man eigentlich nur mit der Fähre erreicht, wohnt. Dort verbrachten wir die erste Woche mit Nichts-Tun, Fernsehen, Bier trinken und herumtouristen. Dann kam endlich der Tag, an dem wir unser Auto abholen konnten. Schnurstracksgerade aus wuchteten wir uns gen Süden. Noch am selben Tag erreichten wir das erste Klettergebiet südlich von Hamilton, wo wir zwei Tage kletternd im trockenen Überhang verbrachten, der uns vor dem aus der Heimat bekannten Schnürlregen schützte.
Danach ging es weiter. Richtung Süden, pausenlos. Von Wellington schifften wir uns auf die Südinsel. Weiter. Süden. Nach ca. 1200 zurückgelegten Kilometern erreichten wir Castle Hill, eine Diva von Bouldergebiet. Auf schönen grünen Hügeln liegen in (wahrscheinlich) zufälliger Anordnung Kalksteinblöcke in unterschiedlichsten Formen und Größen. So weit das Auge reicht, nur Felsbrocken, die einfach so daliegen...
Diesmal spielte das Wetter mit. Unter wolkenlosem Himmel wurde vier Tage probiert, geforscht und manchmal auch gelöst.
Abseits von den Boulderproblemen gab und gibt es hier noch die eine oder andere Schwierigkeit zu überstehen: z.B. die Kälte der Nacht. Da hier Spätherbst ist, wir uns auf alpiner Höhe befinden und der Südpol nicht so weit weg ist, ist es gar nicht so besonders warm, besonders in der Nacht. Schmerzhaft ist es wenn man bei Minus 8 Grad, Frost und Eis aufs Klo muss, seinen Schlafsack und die 5 Schichten Decken, bzw. Dingen, die als Decken verwendet werden können, verlassen muss...
Der nächste Halt ist Christchurch.

Benji









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